
Der Unternehmer als Diener?
Der Begriff „dienen“ ist allgemein verpönt, wird er doch zumeist mit Abhängigkeit und Unterwürfigkeit assoziiert. Idiologisch soll niemand eines anderen Diener sein.
Aber was ist mit „Staatsdienern“? Soll nicht gerade der Politiker dem Volke „dienen“? In der Politik hat man allerdings oft den Eindruck, dass dort „dienen“ eher als ver-dienen interpretiert wird. Ver-dienen im Sinne von sich-die-Taschen-füllen. Leider gibt es in der aktuellen Corona-Politik wieder reichlich negative Beispiele, aber -auch leider- nicht nur dort.
Wünschen wir uns nicht, dass spezielle Berufe sich dem Dienen verschreiben? So dürfen Ärztin und Krankenbruder doch gerne den Patienten dienen. Die Pfleger dienen Alten und Bedürftigen. Die Be-dienung im Lokal dient den Gästen, usw. All diese Beispiele haben so gar nichts mit Unterwürfigkeit zu tun. Bei den Halbgöttern in Weiß beobachten wir mitunter sogar das Gegenteil. Jedoch hat dieses „Dienen“ dann wieder eher mit „Ver-dienen“ zu tun, ist jedenfalls kaum Ausdruck von Liebe.
Was gerne bei der Betrachtung des Dienens übersehen wird, ist der Aspekt des Be-dienens. Der Be-diener einer komplexen Apparatur, einer Maschine beispielsweise, braucht Kenntnisse. Er muss wissen um die Wirkungsweise. Nur so kann er z.B. die Maschine bedienen, ohne Schaden anzurichten. Dienen hat also etwas mit Kennen und Wissen zu tun.
Der Unternehmer kennt neben seinen eigenen, auch die Bedürfnisse von Mitarbeitern, Kunden oder Lieferanten. Wenn er sie bedient, ist er ein Diener, ein Diener fernab von Unterwürfigkeit. Der Unternehmer kennt auch die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Umwelt. Sie zu bedienen in Liebe ist Dienerschaft auf höchstem Niveau!
Der „neue“ Unternehmer dient sich, dem Unternehmen und der Umwelt. Er tut dies mit Liebe und Hingabe. Die Bedürfnisse der Sparten sind nicht gleich, aber sie sind gleichwertig. Sie zu be-dienen ist Liebe, und Liebe ist die Macht, die die Welt so verändert, dass ALLE glücklich und in Frieden leben können.