
Dr. Matthias Sontheimer
So eine Art Lebenslauf … 2. Teil
Wann genau mein „neues“ Leben begann, lässt sich nicht an einem konkreten Datum fest machen. Mit entscheidend war ganz sicher der absolute Tiefpunkt, der sich auf die Abgabe der eidesstatt- lichen Versicherung Anfang 2012 terminieren ließe. Die Entwicklungen begannen jedoch schon deutlich früher, genährt durch eine unbefriedigende Ehe und das sich mehr und mehr abzeichnende Scheitern in der Selbständigkeit.
Fast fünf Jahrzehnte lang habe ich aus gesellschaftlicher Sicht gar nicht so schlecht funktioniert. Ich habe viel gearbeitet und fleißig Steuern bezahlt. Ich verfügte über Macht und Geld. Im Grunde habe ich mich praktisch ausschließlich über den Beruf definiert. So gesehen, litt auch meine „Männlichkeit“ beträchtlich, da sich auch diese primär aus dem beruflichen Erfolg herleitete, der nun bröckelte. Auf der Suche nach Ersatz stößt man praktisch zwangsläufig auf die sogenannte Pick-up-Szene. Dort definiert sich Männlichkeit aus der Quote der flachgelegten Frauen. Nach dem Studium der diversen selbsternannten Gurus, wie beispielsweise Oliver Kuhn, wird schnell klar, dass Sprüche und Strategien, Frauen zu verführen, noch lange keinen Mann ausmachen. Die Hauptakteure dieser Szene sind leider nicht in der Lage, Rezepte für ein befriedigendes Selbstverständnis zu liefern.
Bei der weiteren Suche auf dem Weg zu mir selbst fand ich unter anderem Menschen wie Robert Betz und Byron Katie, die mir extrem halfen, zu erkennen worauf es wirklich ankommt.
Den ersten wirklich spürbaren Erfolg brachte eine intensive Auseinandersetzung mit „The Work“
von Byron Katie. The Work liefert ein mächtiges Hilfsmittel, Meinungen und Glaubenssätze durch vier einfache Fragen auf deren Wahrheitsgehalt zu überprüfen und zu verwandeln. Ich beschäftigte mich monatelang mit meinen Vorwürfen an die Welt, insbesondere an meine Frau und meinen Glaubenssätzen. Ich habe hunderte solcher Vorwürfe und Glaubenssätze aufgelistet und nach und nach konsequent mit Hilfe der Methode von Byron Katie abgearbeitet. Das Ergebnis war mehr als verblüffend. Praktisch alle meine niedergeschriebenen Vorwürfe und Glaubenssätze erwiesen sich bei genauerer Prüfung als unwahr. Überraschenderweise kehrte mit dieser Erkenntnis Frieden in mich und in die Beziehung zu meiner Frau ein. Erst diese Aktion machte es möglich, die vorhandene Aggression ziehen zu lassen und eine „unblutige“ Trennung vorzubereiten. Heute ist in unserer Beziehung die romantische Liebe von vor über einem viertel Jahrhundert verschwunden, aber wir begegnen uns in gegenseitigem Respekt auf Augenhöhe und freundschaftlich verbunden.
Am absoluten Tiefpunkt angekommen, erhielt ich drei Tage(!) später einen Anruf aus Berlin mit der Bitte um Unterstützung bei der Lösung eines buchhaltungstechnischen Problems. Das Problem war schnell gelöst und es folgten weitere, bei deren Lösung ich unterstützend mitwirken durfte.
Im Herbst 2012 nahm ich an einer Transformationswoche von Robert Betz teil. Es war eine Woche, die letztlich an der Veränderung meines Lebens erheblichen Anteil hatte. Ich werde später im Detail darüber berichten. Schon während dieser T-Woche fiel mir auf, dass es unter den Teilnehmern einen hohen Anteil an Wiederholern gab. Es schien mir, als fehlte dem Konzept an Nachhaltigkeit.
Einige Monate später nahm ich an einem mehrtägigen Männerseminar ebenfalls mit Robert Betz teil. Auch dies ein bewegendes Erlebnis, wenn auch spürbar weniger intensiv als die T-Woche mit deutlichem Frauenüberschuss.
Um nicht wieder in den alten Trott zu verfallen und in zwei Jahren die teuren Seminare wiederholen zu müssen, suchte ich mir im Frühjahr 2013 im Anschluss an das Männerseminar eine Transformationstherapeutin in Berlin. Bei ihr machte ich zunächst in kurzen, dann in immer länger werdenden Abständen Sitzungen in der Transformationstherapie mit dem Ziel, meine Vergangenheit und meine Beziehungen zur Umwelt nach und nach zu klären. Das Konzept ging auf und ich war nach einigen Monaten in der Lage, den Prozess auch durch Meditationen ohne fremde Hilfe aufrecht zu erhalten.
Ich begriff mehr und mehr, dass Nachhaltigkeit und Kontinuität Schwachstellen in praktisch allen Konzepten alternativer Methoden (spiritueller Therapien, Lebenshilfen, Selbstfindung?) sind. Ich beschäftigte mich intensiv mit etlichen Formen der Energiearbeit, insbesondere auch mit Matrix-2-Point durch Frank und Martina Klimpel. Nach den einschlägigen Seminaren suchte ich mir in Berlin entsprechende Übungsgruppen, um das Erlernte kontinuierlich anzuwenden und eine Gewohnheit daraus zu machen. Zwischenzeitlich habe ich ein Programm entwickelt, das es mit wenig Zeitaufwand ermöglicht, das Matrixen in die tägliche Lebenspraxis zu integrieren.
Mit vielen weiteren Konzepten durfte ich mich in den vergangenen Monaten und Jahren auseinander setzen. So beschäftigte ich mich mit Geomantie, nahm an einer Fastenwoche teil und machte mehrere Aufstellungen. Zentrales Thema war die Suche nach meiner Lebensaufgabe, der ich mich Stück für Stück näherte.
Die stetig aber langsam wachsende Klarheit versuchte ich zu erweitern durch die konkrete Frage nach meiner Lebensaufgabe an zwei Anbieter mit verschiedenen Methoden, die von sich behaupten, genau dies beantworten zu können. Das eine war eine Palmblattlesung , das andere ein Channeling durch Stephan Möritz. Beide kosteten nicht gerade wenig Geld und brachten Antworten. Die Antworten waren bedauerlicherweise nicht identisch, jedoch auch nicht widersprüchlich. Allerdings in keinem Punkt deckungsgleich, gewissermaßen disjunkt. Beide Antworten, beide Lebensaufgaben haben jedoch damit zu tun, Menschen und/oder Organisationen (Wesen) Wege in die Leichtigkeit des Seins zu zeigen und sie gegebenenfalls zu begleiten. Aufgrund meiner soliden Ausbildung und Erfahrung, habe ich mich entschlossen, mich auf Unternehmen und den SINN derselben zu konzentrieren. Es gibt einen SINN jenseits des Geldes!