„Gendern“ ist in – aber ich werde mich nicht daran beteiligen.
Ich denke nicht in sexistischen Maßstäben und werde auch nicht damit beginnen, auch wenn dies gerade extrem propagiert wird. Die vermeintliche Trennung zwischen männlich und weiblich findet im Kopf statt, nicht in der Sprache, in meinem Kopf jedoch nicht.
Wenn ich also in einem allgemeinen, nicht spezifisch maskulinen Kontext „nur“ die männliche Form verwende, so schließt das die weibliche Form implizit ein, ohne dass ich dies extra vermerke. Wem das nicht gefällt, der wird im Netz sicher auch viele gentrifizierte Seiten finden.
Im übrigen bin ich der Ansicht, dass wir in der Wirtschaft nicht mehr Frauen (Frauenquote) brauchen, sondern mehr Weiblichkeit. Wenn eine Frau sich heute in einer Männerdominierten Wirtschaft behaupten will, wird sie dies häufig tun müssen um den Preis ihrer Weiblichkeit. Damit ist natürlich nicht das Aussehen gemeint, sondern das Verhalten. „Karrierefrauen“ sind oft männlicher als ihre männlichen Kollegen – müssen das sogar sein, um respektiert zu werden. Nach meiner Überzeugung brauchen wir überall, und so auch in der Wirtschaft, eine Ausgewogenheit zwischen männlichen und weiblichen Eigenschaften. Nur eine Balance zwischen dem männlichen und weiblichen Prinzip wird in die Glückseligkeit führen.
Aus der Erkenntnis, dass wir in der Wirtschaft mehr Weiblichkeit brauchen könnten zu schließen, der Einsatz von mehr Frauen würde das bewerkstelligen können, ist ein Trugschluss. Es ist schlicht zu kurz gesprungen. Es ist genau der gleiche Fehler, den die öffentliche Hand machte, als man erkannte, dass die Privatwirtschaft effektiver wirtschaftet, als der Staatsapparat. Messerscharf schloss man darauf, dass in der Privatisierung öffentlicher Aufgaben das Heil läge. Welch ein Fehler ! Die Privatisierung von großen öffentlichen Wohnanlagen haben wir bereits bereut, die Privatisierung von Netzen werden wir noch bitterlich bereuen, da sie nun gewinnorientiert betrieben werden. Maximaler Profit behindert allerdings die Versorgungssicherheit. Die Abwassernetze sind bereits marode und das Stromnetz wird hin und wieder zusammenbrechen. Das Streben nach Gewinn ist eine männliche Eigenschaft, Pflege und Erhalt eine weibliche. Ein Gleichgewicht gibt es hier (noch) nicht.
Im übrigen bin ich der Ansicht, dass unsere schöne deutsche Sprache im vergangenen Jahrhundert bereits genug gelitten hat. Man denke nur an den Untergang des schönen Genitivs. Selbst Reporter, Moderatoren und Drehbuchautoren haben diesen Fall vergessen oder ignorieren ihn. Auch unsere Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten scheinen keinen Wert mehr auf sorgfältig formulierte Aussagen mit grammatikalisch korrektem Diktus zu legen. Ich finde dies bedauerlich und es schmerzt mich jedes Mal, wenn ich statt des richtigen Genitivs einen Dativ „schlucken“ muss. Auch die übermäßige Anwendung von Anglizismen, nun auch in der Umgangssprache, nicht nur in der BWL, tut schon fast körperlich weh. Ein paar Anglizismen würden wohl nicht schaden, aber die Menge hat dramatisch zugenommen und schadet der deutschen, schönen Sprache. Die nach meiner Ansicht übertriebene Genderei wird hier weiteren Schaden anrichten, von dem ich nur hoffe, dass er eines Tages wieder gerichtet werden kann, fürchte allerdings, dass der Prozess irreversibel ist und der beträchtliche Schaden auf Kosten der deutschen Identität bleibt.
Wie gesagt, ich werde mich daran nicht weiter beteiligen, soweit es in meiner Macht steht.